Zwischen Feedback-Piepen und Feedback-Schleifen
Oh Mann. Da hab ich mir auf meine alten Tage doch tatsächlich noch mal vorgenommen, so ein richtiger Internet-Mensch zu werden. Influencer, Creator, Content-Schleuder – you name it. Und was ist? Nichts. Nada. Keine Zeit, kein Flow. Und ganz ehrlich: I blame it on the Rock’n’Roll.
Bruce Springsteen & E-Street-Band Auf Schalke
Denn während andere sich durch ihren Wochenplan aus Meetings, Meal-Prep und Mindfulness-Mittwoch hangeln, stand bei mir eher Marshall-Stack statt Monday-Memo auf dem Programm: Bruce Springsteen in Gelsenkirchen, Neil Young in Groningen. Zwei Shows, zwei Städte, zwei lebende Legenden – und ich mittendrin, in der Wall of Sound, irgendwo zwischen Gänsehaut und Gehörsturz.
Neil Young im Stadspark Groningen
Und die beiden? Haben’s noch sowas von drauf. Der Boss röhrt, als hätte er nie aufgehört. Neil schrammelt, sägt und säuselt wie ein alter Baum, der im Wind Geschichten erzählt. Laut, ehrlich, unfassbar lebendig.
Dazwischen: das Leben. Kinder. Chaos. Kaffeeflecken auf dem T-Shirt. Und plötzlich ist eine Woche vorbei wie ein Song von „Darkness on the Edge of Town“. Kurz, dreckig, wunderschön.
Jetzt sitze ich hier, meine Ohren pfeifen wie eine schlecht geerdete Gitarre – und ich gönne mir die einzige Therapie, die hilft: Bücher. Zwei neue, vielversprechende Wälzer liegen bereit. Review folgt. Vielleicht. Wenn der Alltag mich lässt. Oder der Rock’n’Roll.
Das Leben kann so schön sein. Man muss es nur laut genug aufdrehen. 🤘